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Unterlagen/Fotos Boyer Ruderanlage

Verfasst: 22. Mai 2022, 22:15
von bretzi
Hallo zusammen
ich bin neu in diesem Forum, daher möchte ich mich kurz vorstellen.
Ich segle seit mittlerweilen über 50 Jahre und bin über diverse Jollen einem Hobbie Cat 16 über Dart 20, den ich immer noch besitze, nun zu einem A-Cat gekommen. Es handelt sich dabei um einen Boyer von 1994.
Leider wurde der Boyer von den letzten Besitzern nur gerade mal so über Wasser gehalten. Ich versuche ihn nun wieder in die Reihe zu bringen. Probleme bereitet mir dabei die Ruderanlage. Sie ist recht verbastelt, siehe Fotos.
Kann mir ggf. ein Besitzer eines Boyer mit gleicher Ruderanlage in paar Fotos zukommen lassen, damit ich die Anlage wieder in einen originalen Zustand versetzen kann?
Die Drehachse der Ruderblätter (Carbon) wurde anscheinend umgbohrt, wodurch diese am unteren Ende weiter nach vorne stehen. Das Ganze sieht recht ungewöhnlich aus, aber der Cat fährt ohne Ruderdruck sauber gerade aus. Trotzdem möchte ich auch dies wieder in den ursprüngliche Zustand zurückversetzten, oder kennt jemand einen Grund, warum man dieses Veränderung bei einem Boyer bestehen lassen sollte?
Ich bin für jede Information zu dem Thema dankbar auch z.b. für ein eingescanntes Handbuch, sofern es so etwas gab.

Viele Grüße
Michael

Re: Unterlagen/Fotos Boyer Ruderanlage

Verfasst: 23. Mai 2022, 13:53
von nimda
Hallo Michael,

ich habe Fotos von einem Boyer Auscat MK5, Baujahr ca. 2000.
Für weitere Detailfotos habe ich Zugriff auf die Teile.

Gruß
Roland
Roder Auscat.jpg
Auscat_02.jpg

Re: Unterlagen/Fotos Boyer Ruderanlage

Verfasst: 23. Mai 2022, 23:39
von bretzi
Hallo Roland,
vielen Dank für die Fotos. Ich hätte noch folgende Fragen:

1. Wie werden die Auf- und Niederholer auf der Pinne befestigt? Die Auflagen sehen nicht so aus, als könnte man die Auf- und Niederholer darauf einklemmen?

2. Auf dem Foto mit der Ruderanlage ist an einem der Ruder ein Gummizug zu erkennen. Wo ist der Gummizug befestigt und welche Funktion hat er?

Wäre super, wenn Du die Antworten oder Fotos zu den Fragen hättest :-)

Vielen Dank für deine Unterstützung und viele Grüße
Michael

Re: Unterlagen/Fotos Boyer Ruderanlage

Verfasst: 24. Mai 2022, 19:54
von nimda
Hallo Michael,

hier nochmals Fotos.
Der Boyer MK5 ist nicht mein Boot, sondern nur bei mir Eingelagert.
Der Gummi dient nur dazu, dass der Ruderblattschoner nicht abrutscht.

Es gibt unterschiedliche Niederhaltesystem für das Ruderblatt, die oft von den Bootsbesitzern selbst angebracht/achgerüstet wurden.
Bei meinem A-Cat Flyer1 ist es kein Stäbchen, sondern eine Leine mit Gummiring, der seitlich an der Ruderpinne eingehängt wird.

Bei dir sollte vermutlich die weiße Kugel hinter dem schwarzen Klemteil einschnappen.
Ruder_01.jpg
Ruder_02.jpg
Ruder_03.jpg

Re: Unterlagen/Fotos Boyer Ruderanlage

Verfasst: 26. Mai 2022, 22:30
von bretzi
Hallo Roland,

vielen Dank für zusätzlichen Aufnahmen. Jetzt wird die Funktion klarer. Bei meinen Rudern fehlt jeweils die zweite Kugel auf den Auf- und Niederholerstäbchen. Dadurch bleiben die Ruderblätter nicht oben. Im Moment habe ich mir mit Kabelbinder eine Notlösung gebastelt. Nun werde ich die fehlenden Kugeln im Segelbedarf bestellen, anpassen und nachrüsten.
Vielen Dank für die Unterstützung, die Fotos haben mir wirklich weitergeholfen.
Viele Grüße
Michael

Re: Unterlagen/Fotos Boyer Ruderanlage

Verfasst: 9. Jul 2022, 00:17
von Ole
Moin Michael,

"Die Drehachse der Ruderblätter (Carbon) wurde anscheinend umgbohrt, wodurch diese am unteren Ende weiter nach vorne stehen. Das Ganze sieht recht ungewöhnlich aus, aber der Cat fährt ohne Ruderdruck sauber gerade aus."

Vielleicht waren Deine Ruder nicht vorbalanciert- bei "moderneren" Booten sind die Ruderblätter so geformt, dass ein Teil des Ruderblattes vor der Drehachse des Ruders liegt. Dadurch verringert sich der Ruderdruck, weil ein Teil der angeströmten Fläche vor der Drehachse liegt. Bei älteren oder sehr einfachen Booten sind die Ruder oft einfach hinten an die Drehachse "drangehängt". Dadurch hat man dann deutlich höheren Ruderdruck (probiere z.B. mal einen Topcat- das fährt wie ein Trecker, wie wenn bei einem richtigen Boot das Ruder nicht richtig unten ist). Um sie nachträglich vorzubalancieren, kann man die Ruderachse so versetzen, dass das untere Ende etwas nach vorne zeigt- auch dann liegt ein Teil der angeströmten Fläche vor der Drehachse. Abgesehen davon, dass das Boot so wesentlich angenehmer und agiler zu steuern ist, werden dadurch auch die Beschläge stark entlastet. Von daher würde ich das so lassen, wenn es gut funktioniert, also relativ neutral und mit wenig Druck zu steuern ist. Blöd ist´s nur, wenn der Vorbesitzer es beim ausbalancieren zu gut gemeint hat und das Boot von alleine lenkt.
Viel Spaß!
Gruß Ole