WM Punta Ala 2024

[GER100]

Der erste Renntag war einer der Extreme. Nachts heftiger Starkregen, dann bis zum Nachmittag nahezu Flaute mit stundenlangem Warten an Land. Seltsam, einige Wettermodelle hatten doch kräftigen Wind und hohe Wellen prognostiziert. Sie sollten Recht behalten.

Schon beim Auslaufen frischte es auf, zum Start war dann ordentlich Wind und eine steile, hohe Welle geboten. Beides wuchs während der Wettfahrt an. Zahlreiche Segler waren schon in der zweiten Runde im Safety Modus unterwegs, in der dritten dann zum Teil im Survival Modus. Die Kombination aus Wind um die 20 Knoten und fetter Welle war super anstrengend und nur für geübte Segler, die viel auf dem Meer segeln, noch sicher beherrschbar. Dabei glänzten in beiden Flotten die Polen. Well done.

In beiden Flotten finishten nur gut zwei Drittel der Segler. Einige Crashes und Kenterungen, verlorene Boote etc. hielten die Rettungsboote ordentlich auf Trab. Die größte Challenge war aber dann das Anlegen bei auflandiger Brandungswelle. Ungezählte Winglets brachen ab. Woody Copes Nikita steckte mit dem Bug in den Grund ein, Ergebnis ist ein abgebrochener Rumpf. Die WM ist für ihn gelaufen. Und das nach Anreise aus den USA. Sehr schade.

Ein Foilerboot legte ganz allein an, nachdem es den Segler draußen abgeworfen hatte. Wie durch ein Wunder ging nichts kaputt. Aber nur gut die Hälfte aller Segler hat gar keinen Schaden zu beklagen, sehr viele haben mindestens gebrochene Lattenkappen, Pinnenausleger oder abrasierte Winglets zu reparieren. Von angeknacksten Egos ganz zu schweigen.

Kurz gesagt, es war für die meisten Segler kein schöner Renntag, auch wenn die Sonne schien. Die Wettfahrtleitung hatte zum Glück schon recht bald ein Einsehen und schickte beide Flotten nach einem Rennen wieder rein.

Morgen und Mittwoch soll es laut Vorhersage moderat sein, bevor das Mittelmeer voraussichtlich am Donnerstag und Freitag nochmal wieder richtig aufdreht. Der bisherige freundliche Sommer ist offensichtlich vorbei.

Mal sehen, ob es gute Fotos von Klassenkommunikator Gordon gibt. Die meiste Zeit war sein Motorboot im Rettungseinsatz, berichtete er.

[Andreas Berlin]

Das klingt ja nach einem wilden Tag. Ich hatte den ganzen Tag Metasail nebenbei laufen, da ahnte ich schon sowas (+ Jan-Hagen hat mir kurz berichtet). Ich hoffe, dass die DEU-Boote einigermaßen unbeschädigt aus der Sache rausgekommen sind (alle anderen natürlich auch, soweit wie es geht).

[GER100]

Der heutige Tag entschädigte für gestern. Traumwetter mit Wind von 8 bis 13 Knoten, zwar mit erstaunlich großer Welle, aber gut machbar. In beiden Flotten heute drei sehr schöne Rennen. So kann es weitergehen.

Team Germany schlägt sich wacker angesichts der sehr starken internationalen Konkurrenz. Bei den Classics ist Moritz mit Platz 8 unter den Top Ten, gefolgt von Christian auf 15 und Lars auf 33. Morgen kommt der Streicher ins Spiel, das wird einiges verändern. Gustavo Doreste haute heute drei Erste rein. Wir haben es prognostiziert... Gestern vergaß er die Ablauftonne in der letzten Runde, daher liegt er vorerst nur auf 20.

Bei den Foilern ist auf Bob Verlass mit Platz 18, gefolgt von Alex auf 30 und Rainer auf 31. Weltmeister Kuba hatte heute stark zu kämpfen, bleibt aber knapp auf der 1. Mein Tipp: Bundy wird ihm sehr gefährlich werden, er ist schon auf 2 und hätte es auch mal verdient nach dutzenden Top Platzierungen in den letzten Jahren.

Nachher ist großes Barbecue und danach DJ. Mehr Party geht nicht. Aber nun heißt es Sonnenuntergang gucken. Elba winkt schon.

[nimda]

weitere Fotos von Gordon Upton vom Dienstag, 10.09.

https://www.guppypix.com/f777010832

[GER100]

Heute nach langem Warten auf Wind zwei Wettfahrten bei 5 bis 8 Knoten. Etwas loechrig und drehend. Die Leichtwindfreaks kamen auf ihre Kosten. Ratet mal, wer vom Team Germany mit Platz drei und sechs zwei Top Platzierungen eingefahren hat? Genau, der Georg.

Nach dem ersten Streicher konsolidieren sich die Ergebnisse. Bei den Classics ist Gustavo Doreste klar auf Titelkurs. Bei den Foilern sieht es so aus, als ob Kuba den Titel verteidigt.

Für Donnerstag ist übles Wetter mit sehr viel Wind und zwei Meter Welle angesagt. Mal sehen, ob überhaupt gesegelt werden kann.

[GER100]

Welle und Wind in Punta Ala. Ablegen nicht möglich.

[GER100]

Heute letzte Wettfahrt bei brutalen Bedingungen mit Böen mit bis zu 25 Knoten, Grundwind 15 Knoten. Mit großem Schwell vom offenen Meer und Windwelle 45 Grad versetzt... Das war mittellustig.

Vorausgegangen war ein Wettfahrtversuch, der wegen Flaute und dann Gewitterfront abgebrochen werden musste. Sehr schwierige Verhältnisse hier in Punta Ala. Und zugleich sehr hohes Niveau der Segler, es war sehr starke Konkurrenz geboten.

Weltmeister Classic wurde absolut verdient Gustavo Doreste. Bei den Foilern wiederholte Kuba seinen Erfolg vom letzten Jahr.

Team Germany konnte gut mithalten, aber nicht ganz vorne. Moritz Weis wurde mit Platz 11 Junior-Weltmeister bei den Classics und ist bester Deutscher. Vor allem aber hat niemand einen großen Schaden zu beklagen, was durchaus eine Leistung ist bei den herausfordernden Bedingungen.

Der heutige Sonnenuntergang steht Symbolhaft für die WM 2024 in Punta Ala. Es gab viel Licht, aber auch Schatten.

Cu on the water.

[FrankenKai]

Glückwunsch für die Plazierungen!
Und danke für den Bericht hier im Forum.
Schön das ihr wenig Schäden zu beklagen habt.

Gruß
Kai